Ergotherapie in der Pädiatrie wendet sich an Kinder vom Säuglings- bis ins Jugendlichenalter.
Von verschiedenen Stationen, Ambulanzen und Tageskliniken der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde kommen Kinder zur Diagnostik, Behandlung und Beratung in die Ergotherapie. Das Ziel ist die Entwicklung und Verbesserung der Handlungsfähigkeit, um dem Kind die größtmögliche Selbstständigkeit und Lebensqualität im Alltag zu ermöglichen.
Ergotherapie ist eine ressourcen-, handlungs-, alltags- und klientenzentrierte Therapieform. Es findet eine Analyse der verschiedenen Alltagsbereiche (Selbsterhaltung, Freizeit, Erholung, Produktivität) statt.
Die Verwendung verschiedener Tests und Assessements (zum Beispiel Movement ABC-2, VMI, FEW-2, MAP, DTVP-A, PRPP, Händigkeitsprofil nach Kraus) ermöglicht der Ergotherapie, einen Anfangsstatus zu erheben, welcher im Laufe der Therapie bzw. bei Abschluss der Therapie evaluiert werden kann.
Bei einigen Kindern findet die ergotherapeutische Behandlung am Krankenbett statt. Zur Verbesserung der sensomotorischen und biomechanischen Fähigkeiten (zum Beispiel Feinmotorik, Sensibilität, Hand-Hand-Koordination) kommen verschiedene Therapiespiele zum Einsatz.
Hilfsmittelversorgung und -beratung zählen ebenso zu den Aufgabengebieten der Ergotherapie. Aus thermoplastischem Material fertigt die:der Ergotherapeut:in Schienen an, die zur Stabilisierung und Entlastung von entzündeten Gelenken dienen. Gelenksschutzmaßnahmen werden instruiert und spielerisch geübt. Mit funktionellem Training werden gezielt Muskelgruppen gekräftigt, um zum Beispiel wieder schmerzfrei und physiologisch schreiben zu können.
Die Ergotherapeut:innen der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde arbeiten nach unterschiedlichen Konzepten wie Sensorische Integration nach Jean Ayres, Bobath oder Affolter. Die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen des interdisziplinären Teams ist von großer Bedeutung.
In der Ergotherapie wird neben den sensomotorischen und biomechanischen Fähigkeiten auch an den intra- und interpersonellen Fähigkeiten wie Selbstwert, Kommunikation, Kreativität, Frustrationstoleranz oder Eigeninitiative gearbeitet.
Im kognitiven Bereich wird versucht, Fähigkeiten wie Handlungsplanung, Konzentration und Gedächtnis zu verbessern. Unterschiedliche Tätigkeiten werden dem Entwicklungsstand und Interesse des Kindes entsprechend eingesetzt und auf das Therapieziel abgestimmt. Neben dem Spiel kommen auch Alltagshandlungen wie Organisation von altersrelevanten Tätigkeiten, An- und Ausziehen oder Essen und Trinken zum Einsatz.
In Beratungsgesprächen mit Eltern oder Bezugspersonen aus Schule und Kindergarten werden die Ergebnisse aus der Diagnostik besprochen. Gemeinsam werden Therapieziele vereinbart. Kinder können ihre Selbsteinschätzungen und Anliegen zum Beispiel durch das COSA (Child Occupational Self Assessement) zum Ausdruck bringen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Ärztliche Leitung
Univ.-Prof. Dr. Rainer Seidl
Therapeutinnen und Therapeuten
- Eva Nicko, BSc.
- Tina Gruber, BSc.
- Isabel Oppitz-Hrodek
- Barbara Peham
- Lisa Kleinrad, BSc.
- Veronika Bier, BSc.
- Kristina Aigner, BSc. (dzt. Karenz)
- Jennifer Kolar, BSc. (dzt. Karenz)
- Katharina Nuhsbaumer (dzt. Karenz)
- Pamela Kerecz (dzt. Karenz)