Der Alltag mit einem chronisch kranken Jugendlichen bringt oft viele Verantwortungen und Termine mit sich. Gerade als Eltern oder Bezugspersonen fällt es dabei nicht immer leicht, an die eigene Selbstfürsorge zu denken. Doch gerade in anspruchsvollen Zeiten ist es wichtig, kleine Inseln der Entspannung und Ruhe im Alltag zu schaffen. So können Sie neue Energie tanken und mit mehr Kraft und Gelassenheit für Ihr Kind da sein.
Das kleine Entspannungs-1×1 bietet einfache, alltagstaugliche Tipps, die Ihnen dabei helfen können, sich regelmäßig kleine Momente der Erholung zu gönnen.
Das kleine Entspannungs- 1x1
Erklärung: Der langsame Atem
Über den Atem könne Sie hervorragend entspannen. Während Flucht- und Stresssituationen geht der Atem schnell, wenn Sie hingegen bewusst langsam einatmen, lässt sich oftmals das Gehirn austricksen: Da es denkt, dass bei einer entspannten und regelmäßigen Atmung eine entspannte Situation vorliegen muss, schickt es Botenstoffe aus die die Entspannung unterstützen.
Um zu entspannen hilft es daher, wenn Sie einige Minuten lang tief und bewusst ein- und ausatmest. Beim Einatmen zählen Sie langsam bis vier oder fünf, halten dann vier bis fünf Sekunden den Atem an und zählen beim Ausatmen ebenfalls bis vier oder fünf. Wenn Sie zu Fuß unterwegs sind, können Sie diese Übung ebenfalls problemlos durchführen. In diesem Fall zählen Sie vier bis fünf Schritte beim Einatmen, vier bis fünf beim Anhalten und vier bis fünf Schritte beim Ausatmen. Die vier bis fünf Sekunden sind nur eine Richtlinie und können an die individuellen Atemgewohnheiten und Lungenkapazitäten angepasst werden. Sie sollten nur bewusst langsamer atmen als gewöhnlich bzw. so wie in einem sehr entspannten Zustand.
Erklärung: Bauchatmung
Vielleicht haben Sie schon einmal von Bauch- und Brustatmung gehört. Die Brustatmung, bei der sich Ihr Brustkorb auf und ab bewegt, ist oberflächlicher als die Bauchtatmung, bei der Sie sehen können, dass sich Ihre Bauchdecke bewegt und der Brustkorb relativ still ist. Zum einen sollten Sie üben, vermehrt in den Bauch zu atmen, da so mehr Luft in die Lungen gelangt. Zum anderen können Sie als Fortgeschrittene/r die beiden Atmungen zur Entspannung miteinander kombinieren. Um die Bauchatmung zu üben, legen Sie sich flach auf den Boden, ins Bett oder auf ein Sofa und legen beide Hände auf den Bauch. Nun atmen Sie so, dass sich Ihre Hände beim Einatmen nach oben bewegen und beim Ausatmen nach unten. Anfangs mag Ihnen dies noch schwer fallen, wenn Sie bisher nur die Brustatmung praktiziert haben. Mit der Zeit wird es Ihnen aber leichter fallen.
Hemberger, S. & Krupan, S. (Hrsg.). (2017). Dein Ratgeber. Leitfaden für Jugendliche und junge Erwachsene mit juveniler idiopathischer Arthritis (JiA) - Vorbereitung auf den Wechsel an die Erwachsenenrheumatologische Abteilung. Leobersdorf: druck.at. Verfügbar unter: https://www.cuko.care/wissen-1/.