Die Transitionskompetenz ist ein entscheidender Bestandteil der Gesundheitskompetenz, die junge Menschen mit chronischer/seltener Erkrankung dabei unterstützt, den Übergang (Transition) in neue Versorgungsstrukturen, wie z. B. von der Kinder- in die Erwachsenenklinik, selbstständig und erfolgreich zu meistern. Sie umfasst spezifische Fähigkeiten und Wissen, die für eine effektive Nutzung von Gesundheitsangeboten in verschiedenen Lebensphasen notwendig sind.
Was ist Transitionskompetenz?
Transitionskompetenz leitet sich vom Konzept der allgemeinen Gesundheitskompetenz ab. Während die Gesundheitskompetenz die Fähigkeit bezeichnet, Gesundheitsinformationen zu verstehen, anzuwenden und gesundheitsbezogene Entscheidungen zu treffen, geht die Transitionskompetenz einen Schritt weiter. Sie ist eine spezielle Form der Gesundheitskompetenz, die die Vorbereitung und Bewältigung eines Übergangsprozesses in der Gesundheitsversorgung umfasst. Ausreichende Transitionskompetenz und -bereitschaft sind notwendig, um die Herausforderungen und Anforderungen neuer Versorgungskontexte erfolgreich zu bewältigen1.
Die Bausteine der Transitionsbereitschaft
Um Transitionsbereitschaft zu entwickeln, sind mehrere Kompetenz- und Wissensbereiche notwendig2:
Aktuell wird ein Fragebogen in einer Fokusgruppe an der UKKJ entwickelt, der gezielt die verschiedenen Facetten der Transitionskompetenz erfassen soll. Ziel ist es, durch die Befragung einen tieferen Einblick in den Stand der Transitionsbereitschaft und -kompetenz zu erhalten und eventuelle Schwächen frühzeitig zu identifizieren.
Es gibt bereits etablierte Fragebögen, die auf die Erfassung der Transitionskompetenz abzielen, darunter:
- TRAQ (Transition Readiness Assessment Questionnaire, USA)
- TRANSLATE NAMSE (Nationales Aktionsbündnis für Menschen mit seltenen Erkrankungen, Deutschland)
- ReadySteadyGo (UK)
Fazit
Transitionskompetenz als Schlüssel zu einer erfolgreichen Gesundheitsversorgung
Eine hohe Transitionskompetenz hilft Patient:innen, den Wechsel in neue Versorgungsstrukturen reibungsloser zu gestalten und ihre Gesundheitsversorgung selbstbewusst und selbstständig fortzuführen. Die verschiedenen Bereiche, die zur Transitionskompetenz gehören, bilden ein Fundament für eine langfristige Therapieadhärenz und Autonomie im Umgang mit der eigenen Gesundheit. Der in Entwicklung befindliche Fragebogen wird dabei unterstützen, die individuellen Bedürfnisse und Entwicklungsstände in der Transitionsbereitschaft besser zu verstehen und gezielte Fördermaßnahmen anzubieten.
[1] Herrmann-Garitz, C., Muehlan, H., Bomba, F. & Schmidt, S. (2017). Konzeption und Erfassung der gesundheitsbezogenen Transitionskompetenz von Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen – Entwicklung und Prüfung eines Selbstbeurteilungsinstrumentes. Stuttgart, New York: Georg Thieme Verlag, Gesundheitswesen, 79(06): 491–496. [2] Culen, C. (2021). Transition. Jugendliche mit chronischer Erkrankung — neue Herausforderungen und Chancen im Übergang von der pädiatrischen Versorgung in die Erwachsenenmedizin. Wien: Pfizer Corporation Austria GmbH.