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Klinische Abteilung für Neonatologie, Pädiatrische Intensivmedizin und Neuropädiatrie

Zur Klinischen Abteilung Neonatologie, Pädiatrische Intensivmedizin und Neuropädiatrie gehören die Neonatologie, die Pädiatrische Intensivmedizin und die Neuroonkologie und Epileptologie, welche Teil des klinischen Kompetenzzentrums (KCC) Neuropädiatrie sind.

Bereiche

Neonatologie
An den Stationen der Neonatologie werden Risiko- und Frühgeborene nach der Geburt sowie über die Nachsorgeambulanz bis zum Alter von sechs Lebensjahren betreut. Insgesamt stehen zwei neonatologische Intensivstationen (E9 C direkt neben dem Kreißsaal im grünen Bettenturm und E10 NICU im Bereich der Universitätskinderklinik) und zwei neonatologische Intermediate Care Stationen (E12 IMC im Bereich der Universitätskinderklinik und E15B IMC im Bereich der geburtshilflichen Ebene im grünen Bettenturm) zur Verfügung. Auf 20 Intensiv Betten (IC) und 24 Intermediate Care (IMC) Betten werden jährlich bis zu 200 Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht <1.500 g betreut, davon bis zu 100 Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht <1.000 g. Damit stellt unsere Institution das größte Perinatalzentrum Österreichs, aber auch eines der größten Perinatalzentren in ganz Europa dar.

Schwerpunkt der klinischen Versorgung an der Neonatologie sind extrem unreife Frühgeborene, wobei in den letzten Jahren vor allem an der Grenze der Überlebensfähigkeit große Fortschritte im Outcome der Kinder zu verzeichnen waren. Mit einem Überleben von 90 % selbst bei den allerkleinsten Frühgeborenen der SSW 24–26 werden bislang unerreicht positive Ergebnisse erzielt, was vor allem vor dem Hintergrund einer nicht gestiegenen Morbidität als äußerst erfreuliche Entwicklung zu werten ist.

Einen inhaltlichen Schwerpunkt der Versorgung an der Neonatologie stellt seit Jahren die entwicklungsfördernde Betreuung Frühgeborener dar (WEFIB = Wiener Entwicklungsfördernde, Familienzentrierte, Individuelle Betreuung). Im Zentrum dieses Betreuungskonzeptes steht die Förderung der Gehirnentwicklung der unreifen Frühgeborenen, wobei Faktoren wie Licht-, Lärm- und Stressreduktion sowie frühe und intensive Integration der Eltern in den Stationsalltag eine zentrale Rolle spielen. Hierzu gehört auch eine offene Besuchszeitregelung mit Anwesenheit der Eltern ohne Einschränkungen für 24 Stunden. Weiters wurde die Still- und Laktationsberatung für Mütter Frühgeborener intensiviert und verbessert. Ganz besonders erfreulich ist die Etablierung einer Elterngruppe ehemaliger Frühgeborener unserer Abteilung, welche eine wertvolle Ergänzung des Unterstützungsangebots für betroffene Eltern darstellt. Infos dazu finden Sie auf der Website Eine Hand voll Leben

Die Qualitätssicherung erfolgt durch Teilnahme an externen Registern, unter anderem dem Vermont Oxford Neonatal Network, das Outcome-Daten von Frühgeborenen <1.500 g Geburtsgewicht von über 850 neonatologischen Intensivstationen weltweit liefert.

Nicht zuletzt sei auf die Ausbildung und Trainings von Mitarbeiter:innen und Teams im pädiatrischen Simulationszentrum hingewiesen. An hochkomplexen Patient:innensimulatoren werden dabei im interdisziplinären Team seltene Notfallsituationen bei Neugeborenen in realistischer Umgebung trainiert, was zu einer besseren Performance in emotional belastenden Situationen und in diesem Zusammenhang zu einer deutlichen Zunahme der Patient:innensicherheit führt.

Pädiatrische Intensivmedizin
Der Pädiatrischen Intensivstation (PICU) obliegt die klinische Versorgung pädiatrischer intensivpflichtiger Patient:innen, wobei acht Intensivbetten und eine Reanimationseinheit zur Verfügung stehen. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt in der intensivmedizinischen Behandlung lebensbedrohlicher Organversagen bei Kindern sowie der Versorgung von Kindern nach neurochirurgischen und  herzchirurgischen Eingriffen. Es stehen sämtliche diagnostische und therapeutische Verfahren der pädiatrischen Intensivmedizin zur Verfügung. Einen besonderen klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkt stellt die extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) für den temporären Herz- und Lungenersatz dar. Seit 2011 ist das mechanische Herzunterstützungssystem „Berlin Heart“ für Kinder im Einsatz. Dieses pulsatile Herzunterstützungssystem ermöglicht einen Langzeitsupport und die Überbrückung bis zur Herztransplantation. Die Qualitätssicherung erfolgt durch Teilnahme an internationalen medizinischen Organisationen wie ELSO (Extracorporeal Life Support Organization).

Neuroonkologie
Der klinische Spezialbereich Neuroonkologie der Medizinischen Universität Wien ist eines der größten Zentren zur Behandlung von kindlichen Hirntumoren. Pro Jahr werden etwa 50 Patientinnen und Patienten mit neuaufgetretenen Tumoren des zentralen Nervensystems in unserem Zentrum behandelt. Der Bereich besteht aus einer stationären Betteneinheit (Ebene 9 mit zehn IMC-Betten), der onkologischen Tagesklinik (Ebene 5 mit 4 Betten) und der neuroonkologischen Ambulanz.

Epileptologie – Vollmitglied ERN EpiCare
Die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde beherbergt seit 2004 das einzige pädiatrische Epilepsiezentrum der Stufe 4 in Österreich. Es bietet 24 Stunden/7 Tage erweiterte (Differential-) Diagnostik (einschließlich nicht-invasiver und invasiver prächirurgischer Abklärung) für schwer behandelbare und/oder pharmakoresistente pädiatrische Epilepsiepatient:innen (Alter 0–18 Jahre) aus ganz Österreich und den angrenzenden EU-Ländern (einschließlich genetischer und metabolischer Tests). Hier werden eine durch die Internationale Liga gegen Epilepsie (ILAE) und die Österreichische Gesellschaft für Epileptologie (ÖGfE) zertifizierte Epilepsieambulanz inklusive erweiterter (prächirurgischer) Epilepsie-Diagnostik, ein von der Gesellschaft für Neurophysiologie (ÖGKN) zertifiziertes EEG-Labor und eine stationäre Betreuung mit vier IMC-Betten und vier Betten für kontinuierliches Video-EEG Monitoring (Epilepsie Monitoring Unit – EMU) auf Ebene E09 betrieben. Die Diagnostik und die Behandlung erfolgen nach den Leitlinien der ILAE und den Diagnose- und Managementkriterien der TSC-Allianz.

Spezielle Aufgaben sind:

  • die Evaluierung medikamentös schwer behandelbarer bzw. therapierefraktärer Patient:innen in Hinblick auf eine mögliche Durchführung eines epilepsiechirurgischen Eingriffs,
  • das postoperative Management pharmakoresistenter Kinder,
  • der Einsatz von neuen „Off-label“-Antikonvulsiva und
  • die Bereitstellung alternativer Therapieoptionen wie Ketogene Diät und Vagusnerv-Stimulation.

Das pädiatrische Epilepsiezentrum bietet weiters eine Spezialambulanz für seltene und komplexe, schwer zu behandelnde pädiatrische Epilepsiesyndrome (Alter 0–18 Jahre), ein pädiatrisches Zentrum für tuberöse Sklerose, das auch andere neurokutane Syndrome behandelt (zum Beispiel PIL3CA, SWS, …), und eine Transitionsklinik.

Die prächirurgische Abklärung und die epilepsiechirurgischen Eingriffe erfolgen in enger Zusammenarbeit mit den Universitätskliniken für Neurochirurgie, Radiologie, Nuklearmedizin und Neurologie.


Univ.-Prof.in Dr.in Angelika Berger, MBA

Abteilungsleitung

Assoc. Prof.in Priv. Doz.in Dr.in Katrin Klebermaß-Schrehof
Vertretung Abteilungsleitung

Dagmar Lieleg
Sekretariat
Tel.: +43 (0)1 40400-59950
E-Mail: dagmar.lieleg@meduniwien.ac.at

Denise Orlovits-Zaidan
Sekretariat
Tel.: +43 (0)1 40400-64020
E-Mail: denise.orlovits-zaidan@meduniwien.ac.at