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EMU & Bettenstation

Unsere Bettenstation – individuelle Betreuung und spezialisierte Versorgung

Unsere Station verfügt über acht Betten, die je nach medizinischem Bedarf unterschiedlichen Schwerpunkten zugeordnet sind. Kinder und Jugendliche werden hier in einem altersgerechten Umfeld betreut – fachlich kompetent, engmaschig überwacht und stets im Beisein ihrer Bezugspersonen.

Das Langzeit-Video-EEG-Monitoring an einer dafür spezialisierten Bettenstation (Epilepsy Monitoring Unit) ist eine zentrale Untersuchungsmethode zur genauen Abklärung epileptischer Anfälle und zur Diagnostik komplexer Epilepsiesyndrome. Die Aufnahme erfolgt in der Regel am Morgen des ersten Untersuchungstags. Anschließend werden die EEG-Elektroden appliziert – ein Vorgang, der etwa 60 Minuten dauert. Bei kleinen Kindern kann hierfür eine kurzzeitige Sedierung notwendig sein, wenn die Applikation im wachen Zustand zu belastend wäre.

Während des Monitorings befinden sich die Kinder überwiegend im Bett, um epileptische Anfälle sowohl im EEG als auch per Video vollständig erfassen zu können. Um die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Anfällen zu erhöhen, wird häufig die anfallssuppressive Dauermedikation schrittweise reduziert. In einzelnen Fällen kann auch ein Schlafentzug oder die Simulation individueller Triggerfaktoren zum Einsatz kommen.

Tritt ein Anfall auf, erfolgt eine strukturierte Testung durch unsere biomedizinischen Analytiker:innen, um das Reaktionsvermögen, Sprachverständnis und die Erinnerungsfähigkeit während und nach dem Anfall zu beurteilen – Informationen, die wichtige Rückschlüsse auf die betroffenen Hirnareale ermöglichen.

Das Monitoring findet in einem sicheren Umfeld mit 24-Stunden-Überwachung durch speziell geschultes Fachpersonal statt. Die kontinuierliche Anwesenheit von biomedizinischen Analytiker:innen gewährleistet eine hohe Patient:innensicherheit während des gesamten Aufenthalts.

Auch wenn keine Anfälle während des Monitorings auftreten, liefert die Untersuchung oft wertvolle Informationen: epilepsietypische Veränderungen im EEG, die zwischen Anfällen (interiktal) auftreten, können bereits zur Einordnung des Epilepsiesyndroms und zur weiteren Therapieplanung beitragen.

Wichtig: Für die gesamte Dauer des Monitorings ist die Begleitung durch eine Bezugsperson (meist ein Elternteil) verpflichtend. Ausnahmen sind in Einzelfällen möglich, sollten aber vorab mit uns abgesprochen werden.

In unseren Intermediate Care (IMC)-Betten betreuen wir Kinder, die eine intensive, aber nicht intensivpflichtige Überwachung benötigen. Dazu zählen unter anderem:

  • Überwachung nach diversen Untersuchungen in Narkose
     
  • Infusionstherapien bei bestimmten Epilepsiesyndromen oder entzündlichen/autoimmunbedingten Erkrankungen
     
  • Überwachung, Betreuung  und Frührehabilitation nach epilepsiechirurgischen Eingriffen
     

Ein weiterer Schwerpunkt auf unserer Station ist die Einschulung von Obsorgeberechtigten in die ketogene Diät bei speziellen Epilepsiesyndromen. Die Schulung umfasst neben der medizinischen Einstellung auch die umfassende Anleitung von Eltern und Betreuer:innen und dauert in der Regel etwa eine Woche.

Besuche sind täglich von 08:00 bis 20:00 Uhr möglich. Kinder profitieren vom Kontakt zu ihren Bezugspersonen – das stärkt das emotionale Wohlbefinden und unterstützt den Heilungsverlauf. Auch Geschwister und Freund:innen sind willkommen, sofern sie keine Infektsymptome zeigen.

Da auf unserer Station auch Kinder mit eingeschränktem Immunsystem betreut werden – z. B. während einer Chemotherapie – ist besondere Vorsicht geboten:
Sollten Sie sich unsicher sein, ob Ihr Kind gesund ist oder eventuell krank sein könnte, informieren Sie bitte unbedingt vor dem Betreten der Station unser Pflege- oder Ärzt:innenteam. Wir können dann eine medizinische Einschätzung vornehmen und ggf. Vorsichtsmaßnahmen treffen, um andere Kinder nicht zu gefährden.