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Europäische Referenznetzwerke (ERNs)

Project Jardin

Die "Joint Action on Rare Diseases Integration (JARDIN)" (Gemeinsame Aktion zur Integration seltener Erkrankungen) zielt darauf ab, die Diagnose, Behandlung und Pflege von Patient:innen mit seltenen Erkrankungen in der EU zu verbessern. Im Rahmen verschiedener Arbeitspakete werden Themen wie Behandlungsverläufe, Datenmanagement und die Integration der Europäischen Referenznetzwerke (ERNs) in nationale Gesundheitssysteme bearbeitet. 

JARDIN verfolgt die Vision, Menschen mit seltenen Erkrankungen ins Zentrum der Versorgung zu stellen und den Patient:innenenweg klarer und zugänglicher zu gestalten. Mit der Unterstützung der EU soll die Integration der ERNs in nationale Gesundheitssysteme die Zugänglichkeit verbessern und die Patientenversorgung nachhaltig stärken.

Mehr Informationen über Jardin finden Sie HIER 

EU Public Health und die ERNs

Die Europäische Union setzt sich dafür ein, den Patient:innen Zugang zu Diagnosen, Informationen und Pflege im Bereich seltener Erkrankungen zu verbessern. Dies geschieht durch die Förderung nationaler Pläne, die Einrichtung und Unterstützung europäischer Referenznetzwerke sowie die Hilfe bei der Definition und Kodierung seltener Erkrankungen. In diesem Rahmen konzentriert sich die Europäische Kommission auf die Unterstützung der Politiken der Mitgliedstaaten, die Entwicklung der Zusammenarbeit und Koordination auf EU-Ebene sowie die Steigerung der Anerkennung von seltenen Erkrankungen.

Die Europäischen Referenznetzwerke (ERNs) spielen eine entscheidende Rolle bei der Erleichterung des Austauschs von Fachwissen und der Behandlung komplexer Erkrankungen. Diese virtuellen Netzwerke, die Gesundheitsdienstleister in ganz Europa einbeziehen, ermöglichen es, die Diagnose und Behandlung von Patient:innen durch Beratungsgremien von medizinischen Fachleuten verschiedener Disziplinen zu verbessern. Die ERNs engagieren sich außerdem in der Forschung, beim Aufbau von Registern, der Entwicklung von klinischen Leitlinien und dem Austausch von Wissen und Expertise zwischen Gesundheitsfachleuten und Patient:innenenorganisationen.

Seit ihrem Start im Jahr 2017 haben die ERNs kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Sie umfassen mittlerweile fast 1500 hochspezialisierte Einrichtungen in über 300 Krankenhäusern in 26 Mitgliedstaaten. Dieser Erfolg zeigt die zunehmende Anerkennung und den wachsenden Einfluss der ERNs bei der Bewältigung seltener Erkrankungen in Europa.

Deutsche Übersetzung und Anpassungen basierend auf "European Reference Networks - Rare diseases" von der Europäischen Kommission, verwendet unter CC BY 4.0.


Nationaler Aktionsplan für Seltene Erkrankungen

Im Rahmen des nationalen Aktionsplans für seltene Erkrankungen (NAP.se), 2015, wurde für Österreich ein dreistufiges Modell für spezialisierte Zentren entwickelt:

  • Expertisecluster (Typ-A-Zentrum)
  • Expertisezentrum (Typ-B-Zentrum)
  • Assoziiertes Zentrum (Typ-C-Zentrum)

Expertisezentren (Typ B-Zentren) sind hochspezialisierte klinische Einrichtungen, die überregionale Anlaufstellen für Menschen mit definierten Gruppen von seltenen Erkrankungen bieten. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der umfassenden medizinischen Versorgung und Betreuung von Patient:innen mit seltenen Krankheitsbildern und bilden das Herzstück des österreichischen Modells zur Versorgung selten Erkrankter. Dabei entsprechen sie der europäischen Definition eines „Centre of Expertise“.

Ergänzend dazu trägt das Assoziierte Zentrum (Typ C-Zentrum) zur Versorgung bei, indem es einzelne Expert:innen einbindet, die sich auf spezifische seltene Erkrankungen spezialisiert haben. Zukünftig soll diese bestehende Struktur durch designierte Expertisecluster (Typ A-Zentrum) erweitert werden, der sicherstellt, dass auch Patient:innen mit seltenen Erkrankungen, für die keine spezialisierten Zentren existieren, eine geeignete Anlaufstelle finden.

Die Kombination dieser drei Typen von Zentren gewährleistet, dass die Versorgung von Patient:innen mit Seltenen Erkrankungen in Österreich sowohl umfassend als auch nachhaltig gestaltet wird. Die strukturellen und organisatorischen Anforderungendieser Zentren sind im NAP.se.

Mehr Informationen über den NAP.se und die Expertisezentren finden Sie HIER und HIER auf der Seite des BMSGPK


Designierte Typ B-Zentren in Österreich

Mit Stand Oktober 2024 sind in Österreich 25 Typ B-Zentren designiert, die auf verschiedene Standorte im ganzen Land verteilt sind. Diese Zentren gewährleisten eine hochspezialisierte, überregionale Versorgung für Menschen mit seltenen Erkrankungen und tragen maßgeblich dazu bei, die medizinische Betreuung weiter zu verbessern. Da die Designation laufend angepasst wird, ist mit weiteren Änderungen bis Ende 2024 zu rechnen.

Stadt            Anzahl der Zentren Zentren
Wien            8 ERN BONDEpiCare, 2x ERN-LUNGERN eUROGENMetabERNERNICA, ERN PAEDCAN
Graz            6 EURACANERNICA, VASCERN, ERN GENTURISMetabERNERN-LUNG
Innsbruck            5 ERN-RND, ERN-SKIN, ERN-LUNG, ERN-GENTURIS, MetabERN
Salzburg            4 ERN-SKIN, ERN CRANIO, MetabERNEpiCARE
Linz            2 ERN eUROGEN, ERN BOND

Zentren an der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde

Formen der ERN-Mitgliedschaft

Vollmitglieder tragen die volle Verantwortung und sind aktiv an allen Gremien beteiligt.
  

Diese Partner fungieren als Verbreiter von Wissen und Fachkompetenz für nationale Gesundheitseinrichtungen.

Assoziierte Partner erfüllen nicht alle Anforderungen oder haben den nationalen Designationsprozess noch nicht vollständig abgeschlossen.

 

In kleinen Mitgliedstaaten, in denen es keine spezialisierte Einrichtung gibt, dient der Coordination Hub als zentrale Anlaufstelle für Patient:innen.

ERN BOND

Vollmitglied
  • Ao.Univ.Prof.in Dr.in med.univ. Gabriele Hartmann

ERN-LUNG

Assoziierter Partner
  • Priv.Doz. Dr.in med.univ. Eleonora Dehlink, PhD                                  Schwerpunkt: Cystische Fibrose, Primäre Ciliäre Dyskinesien

MetabERN

Assoziierter Partner
  • Ass.Prof. Dr.in med.univ. Dorothea Möslinger

EpiCare

Vollmitglied

Seltene und komplexe Epilepsien

Kooperationspartner an der Kinderklinik: Pädiatrisches Epilepsiezentrum

  • Ao.Univ.Prof.in Dr.in med.univ. Martha Feucht

ERN eUROGEN

Assoziierter Partner

Seltene angeborene Uro-rekto-genitale Anomalien

Kooperationspartner an der Kinderklinik: Kinderurologie

  • Assoc.Prof.Priv.Doz Dr.med.univ. Alexander Springer

Zusätzlich zur Vollmitgliedschaft im ERN gibt es die Option, als Assoziiertes Nationales Zentrum (ANZ) teilzunehmen. Der Fokus der ANZ liegt dabei auf der Zusammenarbeit und Vernetzung mit dem jeweiligen ERN. Im Gegensatz zu Vollmitgliedern werden ANZ jedoch von den nationalen Behörden nach einem nationalen Bewerbungs- und Auswahlverfahren direkt ausgewählt.

ERN PaedCan

Assoziierter Partner
  • Assoc. Prof. Dr. Andreas Peyrl

ERN RITA

Assoziierter Partner
  • Univ.Prof.in Dr.in med.univ. Elisabeth Förster-Waldl 
  • Assoc.Prof. Priv.Doz. Dr. med. Kaan Boztug

ERN GENTURIS

Assoziierter Partner
  • Ass. Prof. Dr. med. univ. Amedeo Azizi

ENDO‐ERN

Assoziierter Partner
  • Univ. Prof.in Dr.in Birgit Rami-Merhar        Schwerpunkt: Seltener Diabetes und kongenitaler Hyperinsulinismus 
  • PD Dr. Stefan Riedl                        Schwerpunkt: Varianten der Geschlechtsentwicklung

ERKnet

Assoziierter Partner
  • Univ.-Prof. Dr.med.univ. Christoph Aufricht

ERN GUARD-HEART

Assoziierter Partner
  • Univ.-Prof.in Dr.in Ina Michel-Behnke

ERN TransplantChild

Assoziierter Partner

Pädiatrische Transplantation

Kooperationspartner an der Kinderklinik: Ambulanz für Lungentransplantierte

  • Dr.in Edith Nachbaur 

Designierte Nationale Zentren

ERN-LUNG

Assoziierter Partner
  • o. Univ.-Prof.in Dr.in Irene Lang                  Schwerpunkt: Pulmonale Hypertonie

ENDO‐ERN

Assoziierter Partner
  • Assoc.Prof.in Priv.Doz.in Dr.in Greisa Vila

ERN-RND

Assoziierter Partner
  • Dr.med.univ. Ivan Milenkovic  Schwerpunkt: Seltene neurodegenerative und neurometabolische Erkrankungen

Assoziierte Nationale Zentren

ERN-EuroBloodNet

Assoziierter Partner
  • Priv.Doz. Dr.in med.univ. Hermine Agis    Schwerpunkt: Amyloidosen

ERN-EuroBloodNet

Assoziierter Partner
  • OA Univ. Prof. Dr. Leo Kager

ERN-EYE

Assoziierter Partner
  • Assoc.Prof.Priv.Doz Dr.med.univ. Markus Ritter                                      Schwerpunkte: Erbliche Retinopathien, Neuroophthalmologie