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Informationen zur Infektion mit Toxoplasmose

Toxoplasma gondii

Der Erreger/Der Parasit Toxoplasma gondii wurde erstmalig 1908 in einem Nagetier namens Gundi (Ctenodactylus gundi) gefunden. Aufgrund der Halbmondform wurde es von den Entdeckern Nicolle und Manceaux als Toxoplasma (griechisch Toxon: Bogen) benannt.

Wie erfolgt die Übertragung?
Hauptinfektionsquellen für den Menschen sind kontaminierte Nahrungsmittel, wie zum Beispiel ungenügend erhitztes bzw. rohes Fleisch, aber auch Salat und Gemüse, wenn diese Nahrungsmittel durch die Ausscheidungen infizierter Katzen verunreinigt wurden. Nach Aufnahme des Parasiten kann dieser die Blutbahn erreichen (sog. Parasitämie). Besteht zu dieser Zeit auch eine Schwangerschaft, kann auch das ungeborene Kind infiziert werden.

Wie merkt man diese Infektion?
In der Regel bemerkt der gesunde Erwachsene die Infektion nicht. In seltenen Fällen kommt es zu Lymphknotenschwellungen, Gelenk- und Muskelschmerzen, aber auch zu grippeähnlichen Beschwerden. Nach der Infektion besteht eine lebenslange Immunität. Bei Menschen mit einer Erkrankung des Immunsystems kann die Infektion zu lebensbedrohlichen Krankheitsbildern führen.

Wie wird die Diagnose gestellt?
Da die Infektion meist ohne Symptome abläuft, wird die Diagnose durch eine Blutabnahme gestellt. In Österreich wird bei jeder schwangeren Frau im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen nach einer Toxoplasma-Infektion gesucht.

Bei Erstinfektion in der Schwangerschaft (Diagnose: akute, rezente oder postkonzeptionelle Toxoplasma-Infektion) kann eine Fruchtwasseruntersuchung Aufschluss darüber geben, ob die Infektion das Kind erreicht hat. Zur Geburt sollte Nabelschnurblut getestet werden. Die Infektion des Kindes wird durch Blutuntersuchungen im ersten Lebensjahr bestätigt oder ausgeschlossen.

Schwangerschaft und Toxoplasmose – was müssen Sie wissen?
Wenn Sie schon vor Ihrer Schwangerschaft eine Toxoplasma-Infektion hatten, so ist Ihr ungeborenes Kind geschützt. Es sind diesbezüglich keine weiteren Untersuchungen erforderlich. Diese Schutzwirkung besteht nur dann nicht, wenn Ihr Immunsystem erkrankt ist.

Ergibt der Bluttest, dass bisher noch keine Infektion mit Toxoplasma gondii bestand, so müssen folgende Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden:

  • eine Blutuntersuchung alle 8 Wochen bis zur Geburt
  • Händewaschen nach Berührung von rohem Fleisch und Gemüse, nach der Gartenarbeit (Kontakt mit Erde etc.) und Kontakt mit Katzen
  • Gemüse und Obst gut waschen
  • nur tiefgefrorenes Fleisch verwenden oder ausreichend erhitztes Fleisch essen

Wenn bei Ihnen trotz aller Vorsicht eine Toxoplasma-Infektion festgestellt wurde, erhalten Sie eine antibiotische Therapie bis zum Ende der Schwangerschaft. Mit Hilfe dieser Medikamente kann die kindliche Infektion beeinflusst werden.

Was bedeutet eine „Toxoplasmose“ für das ungeborene Kind?
In den meisten Fällen ist das infizierte Kind zur Geburt ohne Symptome, benötigt aber eine medikamentöse Behandlung im ersten Lebensjahr. Wenn die Behandlung nicht durchgeführt wird, können später vor allem Augenentzündungen und Entwicklungsstörungen auftreten. Selten werden bereits nach der Geburt Verkalkungen im Gehirn oder Narben im Auge gesehen. Bei diesen Kindern kann durch die Behandlung ein Fortschreiten der Entzündungen verhindert werden.

Unser Team steht Ihnen bei allen Fragen bezüglich der Toxoplasma-Infektion, Hygiene, Behandlung, Blutabnahmen und weiterführenden Untersuchungen gerne unter den untenstehenden Telefonnummern zur Verfügung.


Assoc.Prof.in Priv.Doz.in Dr.in Andrea-Romana Prusa

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